Vögel

Die Bamberger Vogelsammlung beinhaltet heute rund 1500 Standpräparate, verteilt auf ca. 800 verschiedene Arten. Daneben existiert noch eine kleinere Anzahl von Bälgen (75), Skeletten und Skelettteilen (35), Eiern (552) und Nestern (115). Der wissenschaftliche Wert der Kollektion beruht nicht nur aur der relativ hohen Diversität und den Belegen zu seltenen Arten, sondern auch in der exzellenten Dokumentation. In der Regel sind nicht nur die originalen Etiketten, sondern auch zusätzliche Archivalien zu den einzelnen Exemplaren vorhanden, etwa Kaufrechnungen, Frachtbriefe und einschlägige Korrespondenz.

Weitaus die meisten Exemplare sind exotischen Ursprungs mit Schwerpunkt auf Brasilien, Nordost-Afrika und Australien. Gesammelt wurden sie vorwiegend von 1803 bis 1885. Viele der brasilianischen Arten wurden von der Münchener Sammlung erworben (1857-1864). Wahrscheinlich handelt es sich dabei um Doubletten, die während der Forschungsreise von Johann Baptist von Spix (1721-1826) und Friedrich Philipp von Martius (1794-1868) sowie von der Expedition des Johann Baptist Natterer (1787-1843) gesammelt worden sind. Die Nordost-afrikanischen Exemplare kamen von 1857-1861 als Geschenke des Missionars Matthäus Kirchner (1826-1912) an das Museum. Das australische Material wurde vorwiegend zwischen 1870 und 1883 vom Museum Godeffroy in Hamburg erworben. Davon stammt der überwiegende Teil von der bekannten Sammlerin Amalie Dietrich (1821-1891). Erheblichen Zuwachs aus aller Welt erhielt die Sammlung während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ferner durch Geschenke des Arztes Johann Lukas Schönlein (1793-1864). Weitere Bezugsquellen waren u.a.: Johann Heinrich Sturm (1805-1862)/Nürnberg, Museen in Stuttgart, Leiden und Augsburg, Schlüter/Halle, Linnaea/Berlin, Emil Weiske(1867-1950)/Saalfeld, Heyne/Leipzig.

Die Kollektion mitteleuropäischer, speziell regionaler Vögel ist im Durchschnitt jüngeren Alters. Bemerkenswert sind manche Exemplare als lokale Erstnachweise oder seltene Durchzügler.